Der ENIAC

"...With the advent of everyday use of elaborate calculations, speed has become paramount to such a high degree that there is no machine on the market today capable of satisfying the full demand of modern computational methods. The most advanced machines have greatly reduced the time required for arriving at solutions to problems which might have required months or days by older procedures. This advance, however, is not adequate for many problems encountered in modern scientific work and the present invention is intended to reduce to seconds such lengthy computations..."

Auszug aus dem ENIAC Patent (No. 3,120,606) von 1947


Der ENIAC (engl. Electronic Numerical Integrator and Caculator) war der erste rein elektronische Rechenautomat mit externer Programmsteuerung. Die Wissenschaftler J.P. Eckert, J. Mauchley und H. Goldstine entwickelten den Computer an der "University of Pennsylvania" für die US Army, die damit nach der Fertigstellung 1946 ballistische Flugbahntabellen erstellte. Die Entwicklung des Computers verschlang einen Betrag von ca. einer halben Million US Dollar. Das wesentlich neue Bauelement war die Elektronenröhre (Triode). Je zwei Trioden waren zu einem bistabilen "Flip-Flop" zusammengeschaltet. Eine Gruppe von 10 Flip-Flops (0-9) bildeten einen dekadischen Ringzähler welcher in der Lage war Zahlen zu addieren und zu speichern. ENIAC bestand erstmals aus Elektronikröhren 18000 an der Zahl, sowie 1500 Relais, 10000 Kondensatoren und 6000 Schaltern, benötigte eine Fläche von 72 Quadratmetern (12 x 6 m), hatte eine Masse von 30 Tonnen und einen Leistungsbedarf von 200 kW. Der ENIAC wurde ursprünglich nicht als programmierbarer Computer entworfen. Die Programmsteuerung geschah nicht durch Lochkarten sondern ausschließlich extern vermittels Schalttafeln und Kabelverbindungen, er war also im heutigen Sinn nicht programmierbar. Konstante Werte wie Tabellenwerte konnten durch Schalter eingegeben werden. Bedingte Anweisungen und Rückwärtsverzweigungen waren nicht möglich. Die Programmausführung wurde zusätzlich durch den Master Programmierer kontrolliert und ggf. korrigiert. Die Programme für den ENIAC wurden durch die Mathematikerinnen, Grace Hopper und Adele Goldstein angefertigt. Der ENIAC arbeitete im Gegensatz zum Deutschen Computern von Zuse noch nicht binär sondern mit dem dezimalen Zahlensystem. Mit ihm konnten mehrere Hundert Fließkommaoperationen (FLOP) pro Minute durchgeführt werden.