Gottfried Leibniz

Kurzbiografie

Gottfried Wilhelm Leibniz wurde am 01.07.1646 in Leipzig geboren. Er war ein vielseitig begabter Mensch und beschäftigte sich mit der Philosophie, Mathematik, Schriftstellerei und Forschung und wird als größtes deutsches Universalgenie angesehen. Leibniz, Sohn eines Rechtsanwaltes, studierte Philosophie und Rechtswissenschaften und im Jahre 1666 erhielt er seinen Doktortitel in Recht.
1673 reiste er für drei Jahre nach Paris, wo er als Diplomat tätig war und Studien in Mathematik und Natur durchführte. Im Jahre 1676 wurde er Bibliothekar und Geheimrat im Hof von Hannover. Auf Leibniz geht die Entdeckung der Differentialrechnung und Integralrechnung zurück, die er 1675 erfand. Unabhängig davon hatte Newton diese schon 1666 erfunden.
Das Leibnizsche Zahlensystem setzte sich aber durch. Zudem erfand er 1679 das Dualsystem. 1700 gründete er die Berliner Akademie. Zwischenzeitlich war er auch im Uhrmacherhandwerk tätig. Eine Marotte von Leibniz war, dass er alle seine Forschungen und Berechnungen auf kleinen Papierzetteln niederschrieb. Somit sammelten sich tausende von Zetteln in seinen Schubladen und Forscher sind noch heute damit beschäftigt, das umfassende Gesamtwerk von Leibniz zu orten und zu sammeln. Leibniz hatte großen Einfluss auf die Philosophie und machte sich allgemein für die Einrichtung wissenschaftlicher Akademien stark. Am 14.11.1716 starb Leibniz in Hannover.

Rechenmaschine

Allgemeine Informationen:

Im Jahre 1672 erfand er seine Rechenmaschine, die eine Verbesserung von Pascals Addiermaschine darstellen sollte, und auch durch diese Maschine angeregt wurde. Seine Rechenmaschine konnte multiplizieren, dividieren und die Quadratwurzel ziehen. Auch er hatte große Probleme mit der
feinmechanischen Präzision der damaligen Zeit. Am höchsten war diese im Uhrmacherhandwerk ausgeprägt. So war es auch nicht verwunderlich, dass ein Uhrmacher die erste funktionsfähige Rechenmaschine für alle vier Grundrechenarten entwickelte, die uns bis heute überliefert ist. Leibniz nannte seine Maschine "Vier-Spezies-Rechenmaschine", da sie in der Lage war, alle vier Grundrechenarten durchzuführen. Leibniz entwickelte diese Rechenmaschine, weil er die manuelle Routine-Rechenarbeit als unwürdig ansah. "Denn es ist ausgezeichneter Menschen unwürdig, gleich Sklaven Stunden zu verlieren mit Berechnungen" soll er gesagt haben. Das Originalexemplar kann heute in Hannover betrachtet werden. Ab 1818 wurden Rechenmaschinen nach dem Vorbild der Leibnizschen Maschine serienmäßig hergestellt und ständig weiter entwickelt.

Funktion und Aufbau:

Leibniz' Maschine bestand aus einem feststehendem 12-stelligen Resultatwerk ("Pars immobilis" genannt von Leibniz), sowie einem beweglichem achtstelligen Einstellwerk ("Pars mobilis") mit acht Einstellrädern. An diesem Einstellwerk war ein größeres Rad befestigt, dass bei der Multiplikation den Umdrehungszähler darstellte und bei der Division den Quotientenanzeiger. Des weiteren bestand die Maschine aus einer Kurbel und einer, der Addition dienenden, Staffelwalze, einem Zahnrad in Walzenform. Dieses griff in ein feststehendes Zahl-Zahnrad ein und drehte es nch der eingestellten Ziffer um die entsprechende Zahl weiter. Dieses wurde dadurch erreicht, dass die Staffelwalze über Zahnräder und Zahnstangen in ihrer Achsenrichtung verschoben werden konnte. Bei einer ‚1' griff der längste achsenparalelle Zahn der Walze in das jeweilige Zahnrad ein, bei der ‚9' greifen alle Zähne ein. Durch diesen verschiebaren Schlitten gelang ihm die stellenrichtig wiederholte Addition. Die Walze mit den abgestuften, gestaffelt angeordneten Zähnen realisierte auch die Multiplikationsfunktion. Mit seiner Maschine versuchte Leibniz etwas zu schaffen, was durch durchgehend vollständigen Zehnerübertrag auf 15 Stellen genau rechnen konnte und das Ergebnis im Resultatwerk oder Ergebniswerk wiedergab. Der Zehnerübertrag stellte allerdings ein herstellungstechnischen Problem dar, das zu Lebzeiten von Leibniz nie zufriedenstellend gelöst werden konnte.