Rechenschieber

1620 konstruierte der Londoner Prof. Ednund Gunther den Vorgänger des Rechenschiebers. Der Rechenschieber von Gunter bestand aus zwei Reihen mit logarithmischer Skalierung, diese wurden mit Hilfe eines Zirkels addiert. Durch William Oughtred wurde die Erfindung Gunters verbessert. Zwei verschiebbare Holzskalierungen ersetzten den Zirkel. Damit war der bis heute gültige Grundtyp eines Rechenschiebers konstruiert. In Deutschland wurde der Rechenschieber noch bis 1970 eingesetzt.

Durch Zurückführung auf die Logarithmengesetze können mit dem Rechenschiebers Multiplikation, Division, Potenzieren und Radizieren durch einfache Addition oder Subtraktion ausgeführt werden. Ein Rechenschieber besteht aus zwei stabförmigen Hauptteilen. Auf dem Körper sind logarithmische Skalen eingeprägt.(Siehe Bild1). Mit zwei Skalen gleicher Einteilung ist man in der Lage zu addieren oder zu subtrahieren.

Bei der Multiplikation greift man auf den Logarithmus zurück. Man verwendet dann die logarithmische Skala zum Addieren oder Subtrahieren von Logarithmen und nach den Logarithmengesetzen somit zum Multiplizieren oder Dividieren. Beispiel: (Bild3) 2 x 3 = 6 entspricht lg2 + lg3 = lg6. Potenzen oder Wurzeln lassen sich durch wiederholtes Logarithmieren darstellen, z.B. wird aus 42 = 16 ' 2 × lg4 = lg16. Bei wiederholter Logarithmierung erhält man: lg2 + lg(lg4) = lg(lg16). Zur Berechnung des Sinus, Cosinus und Tangens existieren weitere Skalen auf dem Rechenschieber.