Rechenmaschine von Schickard

Willhelm Schickard, Professor an der Universität Tübingen, konstruierte 1623, für den Astronomen Johannes Keppler, die erste mechanische Rechenmaschine. Die Rechenmaschine erleichterte vor allem das Multiplizieren. Im Dreißigjährigen Krieg ging die Rechenmaschine jedoch verloren und wurde erst über 300 Jahre später von Professor Freytag- Löringhoff durch schriftliche Aufzeichnungen wieder entdeckt. Willhelm Schickard nutzte die von Napier entworfenen Rechenstäbe, von denen er sechs vollständige Sätze auf Zylinder schrieb. In der Rechenmaschine von Schickard wird zum ersten Mal das dekadische Zählrad für die Addition und Subtraktion genutzt. Auf den Zählrädern (A) stehen auf allen Zähnen eine Ziffer (0-9). Jedes Zählrad besitzt ein Übertragsrad (Ü),
welches auf der Achse sitzt. Läuft ein Rad vollständig um die eigene Achse so dreht das Übertragsrad das nächst höhere Rad um einen Zahn. Damit wurde der Zehnerübertrag erstmals automatisch realisiert. Schickard komplettierte seine Maschine durch ein Register, einer einfachen Merkvorrichtung für Zahlen. Schickard gab seiner Rechenmaschine eine Architektur, die auf der verkürzten Multiplikation von links nach rechts basiert.